Kein Nachweis von SARS-CoV-2 auf Endoskopen

  • Eine italienische Pilotstudie untersuchte, wie wirksam SARS-CoV-2 durch die Aufbereitung von Endoskopen beseitigt wird [1].

  • Von 13 Endoskopen wurden zu drei verschiedenen Zeitpunkten Abstriche genommen und die Proben mit einem RT-PCR-Test (Polymerase Kettenreaktion in Echtzeit) analysiert.

  • An keinem der untersuchten Endoskope konnte SARS-CoV-2-Material nachgewiesen werden.

Geht von aufbereiteten Endoskopen das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2 aus? Zu dieser Frage liefert eine italienische Pilotstudie wichtige Erkenntnisse [1]. Die Studie untersuchte, wie wirksam SARS-CoV-2 durch eine Aufbereitung der Endoskope unter Verwendung von Peressigsäure im Desinfektionsschritt beseitigt wird [1]. Dazu wurden Abstriche von 13 Endoskopen nach ihrem Einsatz bei 12 SARS-CoV-2-positiven bzw. kritisch kranken COVID-19-Patienten genommen und analysiert. Überprüft wurden bei dieser Untersuchung unterschiedliche Endoskoptypen, darunter sechs Gastroskope, drei Koloskope, zwei Bronchoskope, ein Duodenoskop und ein Ultraschall-Endoskop [1].

Genetische Analyse liefert überraschendes Ergebnis

Die an mehreren Endoskopstellen vorgenommenen Abstriche erfolgten zu drei verschiedenen Zeitpunkten: einmal unmittelbar vor dem Einsatz an den Patienten, dann direkt nach dem Einsatz und schließlich nach der Aufbereitung der Endoskope. Für den Nachweis genetischer Fragmente von SARS-CoV-2 wurden die Abstriche unverzüglich im virologischen Labor des Krankenhauses mit einem RT-PCR-Test analysiert.

Das Ergebnis der Analysen überrascht. So waren die Abstriche, die unmittelbar vor dem Einsatz genommen wurden, erwartungsgemäß negativ. Auch die Abstriche, die nach der Aufbereitung der Endoskope gewonnen wurden, fielen in der Analyse – wie erwartet – negativ aus. Bemerkenswert ist jedoch, dass auch die unmittelbar nach dem endoskopischen Eingriff entnommenen Abstriche, ebenfalls negative Ergebnisse lieferten. Und das, obgleich der Schwellenwert für den Nachweis von SARS-CoV-2 so gewählt wurde, dass bereits eine minimale Viruslast bei den Analysen identifiziert worden wäre.

Die Autoren haben für dieses Ergebnis derzeit keine Erklärung [1]. Aus der Studie lässt sich jedoch folgern, dass das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2 durch korrekt aufbereitete Endoskope sehr gering ist [1].

Quellen und weiterführende Literatur

  1. Boškoski I et al.: Endoscopes used in positive and critically ill patients are SARS-CoV-2 negative at virological assessment, Gut 2021;0:1–3.